“Der Schmerz geht, der Stolz bleibt.” – einer der Sprüche, die ich am letzten Sonntag mit am häufigsten auf den Plakaten beim Dresden Marathon gesehen habe. Tja, der Schmerz, dieser existierte wirklich. Aber es interessierte mich beim Lauf einfach nicht, denn der Marathon war etwas ganz besonderes für mich. Monatelang habe ich auf keinen anderen Tag so sehr hingefiebert wie auf dem 22.10.2017
"Allerdings hatte ich auch vor keinem anderen Tag in letzter Zeit so viel Respekt wie vor diesem Sonntag im Oktober."
Auf den ersten 20 Kilometern lief alles perfekt und ich lief einfach, die Zeit und die Kilometer vergingen wie im Flug. Das Wetter hat perfekt mitgespielt – leicht sonnig, nicht zu kalt, nicht zu warm und die Dresdener zeigten sich von ihrer besten Seite – Tausende feuerten uns Läufer vom Wegesrand aus an. Ich hätte mir nicht vorstellen können, meinen ersten Marathon in einer anderen Stadt zu laufen, denn ich habe so viele schöne Momente in dieser Stadt erlebt. Ich habe in Dresden meine Liebe zum Laufen entdeckt. Dresden ist meine Heimatstadt auch wenn ich hier nicht geboren bin so fühle ich mich hier geborgen. Auf den Kilometern 30 bis 35 musste ich mich ganz schön schleppen – da war er also, dieser Schmerz. Über die Hälfte war geschafft, aber so richtig Endspurt war das nun auch nicht..die Kilometer zogen sich wie Kaugummi, aber was blieb mir anderes übrig als einfach weiterzulaufen?
"Es ist so wahnsinnig cool inmitten der Tausenden Leute ein paar bekannte Gesicher zu entdecken. Das hat mich so kurz vor dem Ziel auch noch einmal mega gepusht."
Der letzte Kilometer war angebrochen, kurz darauf sah ich auch schon das italienische Dörfchen und den Zieleinlauf. Ich konnte es nicht glauben, was kommt da auf mich zu gelaufen … meine Tochter die mir auf den letzten Metern begleitet, das gemeinsame Laufen zum Maritim – Hotel… es fiel so viel Anspannung von mir ab, dass ich weinen musste.
"Ich war einfach überwältigt von diesem Lauf."
Ich habe es geschafft die magischen 42.195km in einer für mich respektablen Zeit von 04:31:23h und damit nur 01min und 23sec über meine Zielvorgabe. Und jetzt? Nächstes Jahr nochmal?
Ich kann und möchte diese Frage jetzt wirklich noch nicht beantworten. Normalerweise versuche ich mir immer neue Ziele zu setzen, doch welches Ziel strebt man nach einem Marathon an? Sollte ich einen Ultra laufen? Wohl kaum. Tja, ich muss das Ganze erst einmal sacken lassen und dann wird sich da schon ein neues Ziel für mich ergeben!
Ich möchte mich nochmal bei allen bedanken, die diesen Tag zu etwas ganz besonderem für mich gemacht haben, und für den Rückhalt vom radrooTEAM.
KARSTEN LEHMANN
Jahrgang: 1975 Lebt in: Uhldingen- Mühlhofen Größe / Gewicht: 180cm / 76kg
Hobbies: Reisen, Feuerwehr, Sport (Laufen + RR)
Hauptberuf: Werkfeuerwehrmann
Primärer Sport: Radsport
Meine schönsten Momente/Erlebnisse im Sport: 2015 mein ersten Halbmarathon danke an den Coach der BF Dresden, der immer an mich geglaubt hat. 2016 Velorace Dresden mein erstes Rennen auf 63km mit Olaf Ludwig
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