Am 23. Juni- war es wieder soweit und das nächste Rennen des German Cycling Cup - auf der Rennstrecke des Schleizer Dreieck - stand für das radroo TEAM auf dem Programm. Um Punkt 09:00 Uhr fiel am alten Start- und Zielbereich der Startschuss. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr wurde erneut der Kurs des traditionellen Schleizer Dreiecks für die Streckenführung genutzt. Auf der 7,6 Kilometer langen Runde mussten 22 Kurven bewältigt werden, dabei wechseln gerade Streckenteile sich mit kleinen aber kantigen Anstiegen und Abfahrten ab.
Aus negativer Sicht könnte es vielleicht Pleiten, Pech und Pannen heißen...
Aus positiver Sicht, die ich hier doch gerne bevorzuge, ist es aber vor allem ein Beispiel dafür, was den Radsport wirklich ausmacht. Fangen wir von vorne an. Bei bestem Wetter ging es auf den bergigen Rundkurs, bekannt vor allem bei Motorsportfans unter dem Namen Schleizer Dreieck. 7,5km mit grob 120hm pro Runde, die zehnmal zu absolvieren waren.
Ziel heute clever fahren, die Leistung aus dem Training mitnehmen und an den zwei harten Anstiegen umsetzen.
Dies gelang soweit die ersten drei Runden sehr gut. Auch wenn es immer wieder ans Limit ging, konnte ich mit Lukas und Dominik die Spitze halten. In der vierten Runde konnte Lukas sich mit ca. 20 anderen Fahrern absetzen, Dominik und ich blieben im Verfolgerfeld. Das Tempo beruhigte sich dadurch ein wenig, doch plötzlich in dem Moment als ich die Beine etwas hochlegen wollte, erwischte ich eine Bodenwelle sehr hart und krachte mit voller Wucht aufs Vorderrad.
Wahrscheinlich hatte der Speichennippel schon vorher einen Schlag weg, in jedem Fall war die Speiche raus und klapperte mit jeder Umdrehung quer durch die Gegend.Nach anderthalb Runden vorsichtigen Fahrens entschied ich mich doch anzuhalten. Mitten in der Überlegung abzubrechen oder weiterzufahren sind da doch ohne lange Nachzudenken zwei Betreuer des Team PAINTRAIN zu mir gekommen.Nach kurzer Hilfe (Speiche provisorisch um Nachbarspeiche gewickelt und mit Klebeband fixiert) ging es weiter auf die Strecke. So schmerzvoll und trotzdem schön kann Radsport sein.
Auch wenn das Rennen gelaufen war, konnte ich so zumindest die letzten drei Runden mitnehmen und mir Punkte für die Gesamtwertung im GCC sichern.
Viel mehr als die Punkte zählt aber, dass Werte wie Hilfsbereitschaft, die in vielen Teilen der Gesellschaft oder anderen Sportarten leider zu selten so zu sehen sind, hier einfach selbstverständlich sind und das sogar Teamübergreifend. Mit dem guten Training geht es jetzt zum letzten Rennen der ersten Saisonhälfte zum Dreilaendergiro nach Nauders. Danach wird es eine Pause von vier Wochen geben. Aber keine Zeit zum Ausruhen, denn die nächsten Rennen kommen und ich muss noch viel arbeiten, um immer ein bisschen weiter nach vorne zu kommen.